Daimler-Chef Dieter Zetsche droht in der Affäre um Graumarktgeschäfte seines Konzerns einem Medienbericht zufolge keine Anklage mehr. »Es hat sich kein hinreichender Tatverdacht einer vorsätzlichen uneidlichen Falschaussage ergeben«, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft den »Stuttgarter Nachrichten« (Samstag). Das Ermittlungsverfahren gegen ihn sei eingestellt. Der Daimler-Kritiker Jürgen Grässlin hatte Zetsche vorgeworfen, zwischen 1995 und 1998 mit Graumarktgeschäften bewusst den Absatz gesteigert zu haben. Dabei treibt ein Hersteller seine Absatzzahlen in die Höhe, indem er mit hohen Rabatten Fahrzeuge an freie Händler, und damit an seinem offiziellen Vertriebsnetz vorbei verkauft.
»Anhand unserer Unterlagen können wir nicht nachweisen, dass Herr Zetsche positiv Kenntnis hatte von den entsprechenden Aktivitäten oder sie billigend in Kauf genommen hat«, sagte die Sprecherin dem Blatt. Grässlins Anwalt Holger Rothbauer habe jedoch angekündigt, gegen die Einstellung des Verfahrens Beschwerde einzulegen. Es könne nicht sein, »dass alle von den Graumarktgeschäften wussten - nur der Chef nicht.« Ein weiteres Verfahren gegen den früheren Mercedes-Inlandsvertriebschef Jürgen Fahr und drei andere Beteiligte wegen Meineids wird jedoch weitergeführt./cfa/DP/das
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AXC0205 2009-02-27/15:47
Quelle: dpa AFX